Der Sieger im Niedersachsenderby stand eigentlich schon vorher fest – so sahen es zumindest die Autoren der Vorberichte und auch der Göttinger Coach. Die Girls Baskets waren eindeutig die Favoriten gegen die Nachbarn aus dem Süden, die bislang nur gegen Chemnitz einen Sieg einfahren konnten. Doch es sollte anders kommen. Es wurde ein spannendes Spiel auf Augenhöhe und die Girls Baskets hatten bis zum Schluss Mühe, das Bollwerk der Göttinger Verteidigung zu knacken. Erst in der letzten Minute konnten sie das Spiel mit 43:48 für sich entscheiden.
Das Spiel startete zunächst mit viel Hektik auf beiden Seiten. Unkontrollierte Ballbesitzwechsel durch aggressive Defense führten dazu, dass in den ersten Minuten insgesamt mehr Fouls als Punkte auf der Anzeigetafel standen. Erst in der vierten Minute fiel der erste Punkt der Partie für die Girls Baskets durch einen Freiwurf von Margaux Götschmann. Nach einem Zwischenstand von 4:8 nahm Lea Nguyen Manh auf Seiten der Göttinger das Heft in die Hand und brachte ihre Mannschaft zur Viertelpause mit 9:8 in Führung.
Im zweiten Viertel spielten die Gastgeberinnen weiterhin sehr selbstbewusst auf, sowohl in der Defense als auch in der Offense. So gingen sie bis zur 15. Minute mit 18:11 in Führung. Jetzt spielten Nina Rosemeyer (Foto) und Rebecca Lagerpusch ihre Stärken unter dem Korb aus und das Spiel blieb weiterhin eng. Aber die Girls Baskets mussten ständig dem Ausgleich hinterherlaufen. So verwunderte es auch nicht, dass die Göttinger mit dem 20:19 Halbzeitstand knapp die Nase vorn behielten.
Auch nach der Pause hatten die Girls Baskets noch kein Konzept gegen die Göttinger Defense gefunden. Immer wieder blieben sie in der Zone an der Göttinger Mauer hängen und auch von außen kamen sie nur selten zu Wurfversuchen. Ohne den Routinier Nina Rosemeyer, die in dieser Situation immer wieder von ihren Mitspielerinnen gesucht wurde und ihre Mannschaft souverän führte, wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen. Ihr Signal zur Aufholjagd kam schließlich in der Mannschaft an und kurz vor Ende des Viertels gelang es, erstmals wieder in Führung zu gehen. Mit 31:31 ging es dann in das alles entscheidende letzte Viertel.
Im letzten Viertel legten wiederum die Göttingerinnen vor und machten ihren Fans berechtigte Hoffnung, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch nun fanden die Girls Baskets umgehend die passende Antwort und glichen immer wieder aus. Göttingen hielt sich mit ihren insgesamt sieben erfolgreichen Dreiern im Spiel, bei den Girls Baskets fanden vor allem die Würfe von Nina Rosemeyer ihr Ziel. Mehrfach hatten die Gastgeberinnen die Chance in Führung zu gehen, doch die Physis des Spiels machte sich nun bei allen bemerkbar. Nun sollte sich entscheiden, wer die bessere Konzentration und Kondition hatte. Die Girls Baskets gingen mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Minute und sie erkämpften sich Freiwürfe, die anders als zu Beginn nun zu 100% eingenetzt wurden. So konnten sie sich beim 43:48 Endstand erschöpft in die Arme schließen. Der abschließende Beifall aller Fans galt beiden Mannschaften als Würdigung für ein intensives und spannendes Spiel.
Es spielten: Rosemeyer (21/12 Rebounds), Götschmann (10/7 Rebounds), Rohkohl (5/7 Rebounds), Lagerpusch (4/6 Rebounds), Wittenberg (4), Meinhart (2/5 Rebounds), Geilhaar (2), Haselmeyer, Wegmann, Lieckfeld.
(Bericht Girls Baskets: K. Wittenberg; Foto: Olaf Hahn)